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Stand: 24.01.2023 20:06 Uhr
Deutschland hat der Ukraine den Kampfpanzer Leopard geschenkt. Dies wurde von vielen Medien einstimmig gemeldet. Die Bundesregierung will den Export solcher Panzer auch in andere Länder zulassen.
Die Bundesregierung hat beschlossen, Kampfpanzer vom Typ „Leopard“ an die Ukraine zu liefern. „Spiegel“ und NTV hatten zunächst darüber berichtet, die Nachrichtenagentur DPA konnte die entsprechenden Meldungen bestätigen und auf Koalitionskreise verweisen.
Nun sei geplant, mindestens ein Unternehmen mit der Version „Leopar 2A6“ aus Bundeswehrbeständen auszustatten, fügte der „Spiegel“ hinzu. Die Ausstattung des Unternehmens bedeutet die Übergabe von 14 Waffensystemen.
Der Bund erlaubt Exporte
Auch andere Länder dürfen solche Panzer nach Kiew liefern. Zusammen mit einem offiziellen Ausfuhrantrag hatte Warschau zuvor die Bundesregierung um die Genehmigung gebeten, Kampfpanzer „Leopard“ aus deutscher Produktion in die Ukraine zu liefern – und damit Druck auf Berlin ausgeübt.
Als Herstellerland spielt Deutschland bei der Lieferproblematik „Leopard“ eine wichtige Rolle. Werden Waffen in andere Länder verkauft, sind immer Endverbleibsklauseln in den Vertrag eingebaut. Es sieht vor, dass die Bundesregierung Übermittlungen an Drittstaaten zustimmen muss. Ein Regierungssprecher sagte kürzlich, man wolle den Antrag der polnischen Regierung “mit aller Eile” prüfen.
Kritik am Zögern
Bundeskanzler Olaf Scholz wird seit Wochen in der Lieferfrage „Leopard“ kritisiert – zu zögerlich. Auch innerhalb der eigenen Koalition gab es Unmut. Die Regierung begründete ihr Vorgehen unter anderem mit der Androhung einer Eskalation und der notwendigen internationalen Koordination.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, begrüßte nun die Lieferung. „Die Entscheidung war schwierig, sie hat lange gedauert, aber am Ende war sie unausweichlich. Die Nachricht, dass Deutschland seinen ‚Leopard 2‘-Panzer von Partnerländern übernehmen lässt und ihn selbst ausliefert, ist eine Erleichterung für die Gebeutelten und Mutigen Das ukrainische Volk “, sagte Strack-Zimmerman.
Die Ukraine bestellt seit Monaten Kampfpanzer nach westlichem Vorbild, um russische Invasoren zu bekämpfen. Die Frontlinie in der Ostukraine hat sich seit Wochen kaum bewegt. Mit Kampfpanzern hofft die Ukraine, in die Offensive zurückzukehren und mehr Territorium zurückzugewinnen. Gleichzeitig wird für das Frühjahr eine Invasion Russlands befürchtet.
Weitere Informationen folgen in Kürze.
Laut Medienberichten: Deutschland genehmigt Leopard-2-Panzer für die Ukraine
Christopher Jahnert, ARD Berlin, 24. Januar 2023 19:46 Uhr