Eltern sollten Kindern mehr vorlesen: Bildungsabschluss entscheidend

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VON: Janine Napirca

Teilung

Ob Kindern zu Hause vorgelesen wird, hängt laut Studie mit dem Bildungsstand der Eltern zusammen. Lesen ist wichtig, um Werte zu vermitteln und Kinder auf das Leben vorzubereiten.

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Mit Mama oder Papa in fremde Welten eintauchen, sich die Bilder anschauen und die ersten Geschichten selbst lesen: Laut Studie passiert das in etwa 40 Prozent der Familien mit Kindern zwischen einem und acht Jahren selten oder gar nicht. Hier lesen Eltern ihren Kindern nicht regelmäßig vor, wie es aus dem, was jetzt veröffentlicht wurde, hervorgeht Lesemonitor erscheint. So lesen beispielsweise nur 61 Prozent der Eltern ihren Kindern regelmäßig Gute-Nacht-Geschichten als kreative Gute-Nacht-Vergnügen vor – also mindestens mehrmals pro Woche. Im Vergleich zu 2019 ist der Anteil der Familien gestiegen, in denen Kindern selten oder gar nicht vorgelesen wird.

Die Welt der Bücher ist so vielfältig und hat so viel zu bieten, von den spannendsten Kinderkrimis über kreative Ideen für Nachhaltigkeit bis hin zu den schönsten selbstverlegten Kinderbüchern. Im Folgenden erfahren Sie, wie sich das Vorlesen positiv auf die Entwicklung Ihrer Kinder auswirkt und welche Buchtipps sich wofür besonders gut eignen.

Ob Eltern Kindern vorlesen oder nicht, hat Auswirkungen auf die Schullaufbahn

Lesen Eltern ihren Kindern nicht vor, beginnen die Kinder mit deutlich schlechteren Bildungsbedingungen in Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen. Eltern in Deutschland müssen ihren Kindern früher vorlesen. Nicht erst mit zwei Jahren.

Die Verantwortung sollte nicht auf das Kindergartenpersonal oder die Erzieherin übertragen werden. Mit dem Übergang in die Schule „explodiert das Lesen in vielen Familien und hört offenbar plötzlich auf“, sagt Simone Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen. Das ist problematisch, weil Kinder dann mit komplexeren Texten Schwierigkeiten hätten. Wenn Sie dann aufhören zu lesen, kann das zu Frustration führen.

Mutter und Vater lasen der Tochter vor
Laut der Studie lesen immer weniger Eltern ihren Kindern vor. Dies ist sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder. © Josefson/Imago

Kindern mehr Geschichten vorlesen: Entscheidend ist laut Studie nicht die Herkunft, sondern das Bildungsniveau der Eltern

Aber warum lesen manche Eltern ihren Kindern selten vor? „Risikofaktor ist vor allem die geringe formale Bildung der Eltern“, sagt Ehmig. In 31 Prozent der Familien, in denen die Eltern die Grund- oder Hauptschule abgeschlossen haben oder keinen Abschluss haben, wird den Kindern nie vorgelesen. Bei Familien, in denen die Eltern einen höheren Abschluss, etwa Abitur, haben, liegt dieser Anteil bei 18 Prozent. Die Einwanderungsgeschichte der Eltern spielt dagegen keine große Rolle. Die Bildung der Eltern sei entscheidend, “unabhängig davon, woher die Familie kommt”.

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Wie kann gegengesteuert werden? Ehmig sieht einen großen Einflussfaktor: Eltern, die bisher nur für sich selbst gelesen haben, tun dies auch eher ihren eigenen Kindern. „Und dieser Zusammenhang zeigt sich besonders deutlich bei Eltern mit geringer formaler Bildung.“ Außerdem sei die Verfügbarkeit von Büchern in Kinderheimen wichtig. Denn je mehr Bücher im Haushalt stehen, desto öfter lesen Eltern ihren Kindern regelmäßig vor. Aber 44 Prozent der Familien haben maximal zehn Kinderbücher zu Hause. “Das [Anzahl der (Anmerkung der Redaktion)] Bücher sind ein Faktor, aber man kann schon mit wenigen Büchern regelmäßig laut vorlesen.“

Leseinspiration, wie man Kindern mehr vorliest: kindgerechte Buchtipps

1. Buchtipp zum Vorlesen für mehr Kinder: Märchen

Sie möchten Ihren Kindern gerne mehr vorlesen, aber Ihnen fehlt noch die richtige Motivation oder Inspiration? Klassische Märchen sind ziemlich zeitlos und bei Kindern heute genauso beliebt wie bei Ihnen, als Sie klein waren. Gemeinsam mit dem Stern ist im Dorling Kindersley Verlag im März 2022 unter dem Titel „Märchenland für alle“ eine wunderschön illustrierte Ausgabe vielfältiger und zeitgenössischer Märchen erschienen.

Cover des Buches Boldizsár M. Nagy
Boldizsár M. Nagy „Ein Märchenland für alle“ © Dorling Kindersley Verlag

Fairyland ist so bunt und vielfältig! Es war einmal ein Prinz, der den Prinzen seines Herzens suchte, ein Hase mit drei Ohren und eine Königstochter, die das Abenteuer der Ehe vorzog. Traditionelle ungarische Märchen neu erzählt – das ist die Idee hinter diesem besonderen Kinderbuch. Und so versammelt er 17 Märchen, in denen ungarische Autoren wie Judit B. Tóth, Zoltán Csehy, Petra Fina oder Dóra Gemesi von verschiedenen Helden und ihren Märchenerlebnissen berichten. Märchen modern interpretiert für Kinder und Erwachsene Ob jung oder alt – ein Märchenbuch ab 6 Jahren zeigt uns allen, wie vielfältig die Welt ist und wie offen und tolerant wir mit unseren Nachbarn umgehen. Das Buch hilft Kindern und ihren Eltern, sich für mehr Vielfalt, Gleichberechtigung und gegen festgefahrene Muster einzusetzen und fördert Selbstbewusstsein und Toleranz. Ein magisches Buch mit einem wirklich glücklichen Ende. In Ungarn hat das Buch im Sommer 2021 große gesellschaftspolitische Wellen geschlagen und allen Widrigkeiten zum Trotz zum Bestseller avanciert. Die Stern-Stiftung spendet 1 € pro Buch an Diversity-Projekte. Für mehr Vielfalt in Ungarn.

Boldizsár M. Nagy „Ein Märchenland für alle“

2022, Dorling Kindersley Verlag ISBN-13 978-3831045099

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Preis: Hardcover 16,95 €, 180 Seiten – jetzt bestellen (Promo-Link)

2. Buchtipp, der Kindern mehr vorliest: Vermitteln Sie Ihre eigenen Werte und bereiten Sie sich auf eine offene, tolerante Gesellschaft vor

Ihren Kindern vorzulesen bereitet sie nicht nur besser auf die Schule vor, sondern erleichtert ihnen später auch das selbstständige Lesen und Lernen. Wer Jugendlichen regelmäßig vorliest, kann auch beeinflussen, welche Werte vermittelt werden. Wenn Sie Ihr Kind zu Toleranz und Weltoffenheit erziehen möchten, ist Lesen eine gute Wahl. Wie wäre es mit „Give Me Skin Color“ von Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar vom Beltz Verlag?

Olaolu Fajembola/Tebogo Nimindé-Dundadengar Buchumschlag
Olaolu Fajembola/Tebogo Nimindé-Dundadengar: „Gib mir deine Hautfarbe: Sprich mit Kindern über Rassismus“ © Beltz Verlag

Rassismus hat in meiner Familie nichts zu suchen – da sind sich fast alle Eltern einig. Doch wie ist es möglich, Vorurteile in der Bildung aktiv zu bekämpfen oder gar nicht entstehen zu lassen? Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar helfen mit vielen Hintergrundinformationen, Beispielen und Checklisten, die Fallstricke zu erkennen und zu überwinden. Welche Worte tun weh? Welche Symbolik verbirgt sich in Kinderliedern, Büchern und Spielen? Wo verhalte ich mich als Weißer selbst rassistisch, auch wenn ich es nicht will? Wie kann ich als BIPoC mein Kind schützen und fördern? Die angeborene Neugier und der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn unserer Kinder ist die perfekte Voraussetzung, um ihnen zu zeigen, dass nicht alle Kinder gleich, aber alle gleich sind. Ob in der Familie, in der Kita oder in der Schule: Offen, persönlich und engagiert zeigt dieses Buch, wie sehr Kinder und Erwachsene von einer diversitätssensiblen und rassismuskritischen Erziehung profitieren. Es stärkt den Zusammenhalt, fördert die Kreativität und lässt Kinder angstfreier und offener dem Leben begegnen. „Es ist unser Traum“, so Olaolu Fajembola und Tebogo Nimindé-Dundadengar, „dass jedes Kind, unabhängig von Hautfarbe, Glaubensbekenntnis, Familienkonstellation, Statur, Vorlieben, Wünschen und Träumen, sich selbst kennt und positive Bilder findet, in denen es kann reflektiere mich.«

Olaolu Fajembola/Tebogo Nimindé-Dundadengar „Gib mir deine Hautfarbe: Mit Kindern über Rassismus sprechen“

2021, Beltz Verlag ISBN-13 978-3407866899

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Preis: Taschenbuch 17 €, 247 Seiten – jetzt bestellen (Werbelink)

3. Buchtipp, um Kindern mehr vorzulesen: Ermutigen Sie Kinder mit starken Vorbildern

Das Buch Gute-Nacht-Geschichten für rebellische Mädchen: 100 außergewöhnliche Frauen ist möglicherweise nicht zum Vorlesen für jüngere Kinder geeignet. Andererseits eignet es sich sehr gut für Kinder, die bereits zur Schule gehen und gerne selbst lesen. Denn Kurzbiografien über starke Frauen aus der Geschichte können Kindern, besonders Mädchen, Mut machen und sind als heldenhafte Vorbilder immer gut.

Elena Favilli/Francesca Cavallo Buchumschlag:
Elena Favilli/Francesca Cavallo: „Gutenachtgeschichten für Rebellen: 100 außergewöhnliche Frauen“ © Carl Hanser Verlag

100 Geschichten über 100 beeindruckende Frauen, die die Welt bewegen – eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Sie flogen ins Weltall und über den Atlantik, umrundeten mit 16 Jahren die Welt und bestiegen im Rock die höchsten Gipfel. In allen Ländern und zu allen Zeiten gab es Frauen, die mutige Pionierinnen, neugierige Entdeckerinnen, kluge Forscherinnen und kreative Genies waren. Herrscher, die ihre Länder unter widrigsten Umständen regierten, Aktivisten, die gegen Unrecht protestierten, Wissenschaftler, die unbekannte Pflanzen und gefährliche Tiere erforschten. Dieses Buch sammelt 100 inspirierende Geschichten von erstaunlichen Frauen, die jedes Mädchen ermutigen, an ihre Träume zu glauben. Eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlern aus aller Welt.

Elena Favilli / Francesca Cavallo “Gutenachtgeschichten für Rebellen: 100 außergewöhnliche Frauen”

2017, Carl Hanser Verlag ISBN-13 978-3446256903

Preis: Hardcover 24 €, 224 Seiten – jetzt bestellen (Promo-Link)

Wenn Sie nicht über die Mittel verfügen, um Ihren Kindern Bücher zu kaufen, die sie selbst lesen und lesen können, schauen Sie in Ihrer örtlichen Bibliothek nach. Kinder und Jugendliche zahlen in der Regel nichts für die Ausleihe von Büchern und anderen Medien wie Hörbüchern oder CDs. Auch Grundschulen bieten oft die Möglichkeit, Bücher kostenlos auszuleihen. (dpa/jn)

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