
bist du verrückt?!
Der Instagram-Skandal um die Sendung „Hessenschau“ des Hessischen Rundfunks (HR). In einem Post spielten Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Senders, der zur ARD gehört, Kindesmissbrauch als “sexuelle Handlung” herunter.
Es ist passiert: Rosemary Nitribitt wäre am 1. Februar 90 Jahre alt geworden. Erzählen Sie Ihren fast 260.000 Followern aus HR-Gründen die Geschichte der berühmten Frankfurter Prostituierten nach. Nitribit wurde 1957 im Alter von nur 24 Jahren mit einem zertrümmerten Schädel gefunden.
HR nennt Kindesmissbrauch „Sexarbeit“.
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Die kostenpflichtige Show auf Instagram präsentiert „5 Fakten über Krimis“ über mehrere Grafiken, die Nutzer anklicken können.
Unter Fakt zwei schreibt der ARD-Sender: „Nitribit galt als bestbezahlte Prostituierte des Landes. Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen und galt als Kind als ‚schwer erziehbar‘.
Dann der skandalöse Satz: “Schon als Minderjährige hat sie mit Sexarbeit Geld verdient.”
Über die unglückliche Kindheit von Rosemary Nitribit ist bekannt, dass sie im Alter von elf Jahren vergewaltigt wurde. Der mutmaßliche Täter war bekannt, wurde aber nie vor Gericht gestellt. Im Chaos der Nachkriegszeit ist ein 13-jähriges Mädchen gezwungen, ihren Körper zu verkaufen und Klienten zu erlauben, sie zu missbrauchen.
Das sollten Sie öffentlich-rechtlichen Sender wissen. Biografin Martina Keffenheim („Edelhur Nitribit: Die Rosemary aus Mendig“) schließlich hat es in ihrem Radiobeitrag auf HR2, der auf der Homepage der „Hessenschau“ abrufbar ist, sehr treffend auf den Punkt gebracht.
Benutzer sind verärgert
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Viele Nutzer zeigten sich entsetzt über den Post von HR. Einer schrieb: „Kinderprostitution ist Kindesmissbrauch und die Konsumenten sind Kriminelle. Bitte rufen Sie an.“ Doch trotz der Kritik war der Heisscher Rundfunk nicht der Erste, der reagierte.
BILD bat deshalb den Hessischen Rundfunk am 2. Februar um 11.13 Uhr um eine Stellungnahme und wollte wissen:
▶ Warum bagatellisiert der Hessische Rundfunk Kindesmissbrauch als „Sexarbeit“?
▶ Warum hat in den fast 24 Stunden, seit der Beitrag online war, niemand im Social-Media-Team auf die zahlreichen Kommentare kritischer Benutzer geantwortet?
Im Instagram-Skandal hat es plötzliche Bewegungen gegeben
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Schockierend: Kurz nachdem BILD die Frage abgeschickt hatte, passierte plötzlich etwas auf dem Instagram-Account der „Hessenschau“.
Der Social-Media-Manager der Sendung schrieb gegen 12.30 Uhr: „In der Redaktion beschäftigen wir uns derzeit mit der Frage, ob die Formulierung wahr oder falsch ist oder zumindest ein falsches Bild vermittelt, und werden schnellstmöglich entscheiden, wie wir das vermeiden können .” Vielen Dank im Voraus für Ihre Vorschläge. “
Der Grund für diese Aktion laut „Hessenschau“: natürlich „Liebe Nutzer“, deren kritische Kommentare zuvor 24 Stunden lang ignoriert worden waren…
▶ Update 15.10 Uhr: Inzwischen hat sich ein ARD-Ableger zu den Vorwürfen geäußert. Ein Sprecher schreibt: Auf die Kritik des Users sei „sofort“ reagiert worden, was „nachvollziehbar“ sei. Daher wurde entschieden, den Artikel in dieser Form zu streichen, um den Wortlaut zu ändern und den Zusammenhang besser einzuordnen. Überarbeitete Version wird bald online sein.“
Wie es zu der Instagram-Betrugsmasche kam, antwortet der Heisser Rundfunk nicht.